Frank & Alina USA 2018

Das Ende

Teil 2/22

 

Von Brawley bis San Jose
18.05.19 – 17.06.19

 

Wir übernachten am Winco Parkplatz in Indo kurz vor Palm Springs. Morgen kommt einer Hollywood anschauen. Wir haben uns hier auf dem Parkplatz verabredet. Wir sind uns immer noch nicht sicher ob wir ihn überhaupt verkaufen wollen, mal sehen war der Typ sagt. Wir putzen noch die Felgen bis spät abends, Hollywood strahlt.

22 Uhr, wir wollen gerade ins Bett gehen und noch ein bisschen Fern schauen. Da klopft es an der Tür, ich habe den Security Vogel schon aus dem Fenster gesehen. Ihr dürft nicht hier übernachten, Alina diskutiert noch ein bisschen rum, der Typ bleibt hart, ich ziehe mich derweil schon an. In der Nähe haben wir ein Casino gesehen, wo man laut unserer App auch übernachten kann, ich fahre direkt hin. 4,5 Km das geht doch. Ein riesiger Platz, wir stellen uns mitten rein. Alina sieht noch ein Schild und liest im vorbeifahren dass das Übernachten ab einem Datum verboten ist, meint aber das wäre in der Zukunft. Überall stehen noch andere Camper rum. Wir schauen noch Fern, bis wir ermüden, schalten Laptop aus. Heute fällt uns das einschlafen sehr schwer, es ist fast 02 Uhr. 

Um 03 Uhr in der früh, klopft es schon wieder an der Tür, ich höre jemand rufen, verstehe ihn aber nicht. Wir waren vor 20 Minuten endlich eingeschlafen. Sie rufen irgendwas, klopfen wieder und gehen dann lachend. Für uns ist die Sache erledigt: wir haben nicht geantwortet oder aufgemacht, die Typen sind weg, aber schlafen ist erstmal nicht mehr. Um 7 ist die Nacht dann zu Ende und wir fahren vom Casino zum Winco Parkplatz zurück. Wir räumen etwas auf, sind beide total gerädert von der Nacht. Der Besichtigungstermin ist um 10, der Typ ist uns erstmal unsympathisch.

Er macht ungewöhnlich viele Fotos und meint wenn uns das nicht passt, könnte er auch wieder fahren. Er ist ein Fotograf und erzählt uns dass er nach einem Unfall Probleme mit seinem Gedächtnis hart, daher macht er detalierte Bilder vom Camper. Er taut etwas auf, wir unterhalten uns noch fast eine Stunde mit ihm. Ich glaube gleich das ist nur Zeitverschwendung und ich habe recht. Er macht uns später ein Angebot was viel zu niedrig ist.  Alina fand die Unterhaltung mit ihm nett, denkt aber auch das er den Camper nicht kaufen wird. Seltsamerweise sind wir erleichert beim Gedanken Hollywood noch zu behalten und zugleich verärgert. Da haben wir ihn so schön geputzt, poliert und präsentiert. Unsere Arbeit wurde vom Interessenten mit keinem vernünftigen Angebot gewürdigt. Ganz im Gegenteil, der meint hier ist ein anderer Camper der ist günstiger und luxuriöser, mit Spülmaschine. Na dann kauf den anderen doch. Nee aber er ist größer, er will einen kleineren wie unseren. Stimmt kleinere Camper sind teuer aber wendiger, leichter, verbrauchen weniger, dafür haben sie keine Geschirrspülmaschine etc. 

 

 

 

 

 

 

Es ist noch früh und wir fahren in den nahegelegenen Joshua Tree Nationalpark. Wir sind immer noch müde von der Nacht, der Park ist schön und das Wetter spielt auch mit. Ich war so oft in L.A. aber nie hier, wieder ein Park den wir zusammen kennenlernen. Mitte Mai blühen hier wieder viele Büsche und Kakteen.

 

 

 

 

 

 

Der Joshua Tree ist voller Johuas Trees, wie der Name schon sagt. Die Landschaft ist auch ziemlich beindruckend. Anfangs gar keine Joshuas, sondern u.a. ein Feld voller blühender kleiner Kakteen ca. 1 Meter hoch.

 

 


 

 

 

Mal wieder dieser Moment, der mir bewusst macht, ich kenne doch nicht die ganze Welt. Je mehr man reist, desto mehr verlieren machen Orte ihren Reiz oder Glanz. Das erste Mal ein Land zu besuchen ist aufregend, vieles gefällt auf Anhieb. Dennoch ist es nicht so exotisch oder abenteuerlich wie in der Vorstellung. Je öfters man da ist, entdeckt man auch viele Ecken, die aussehen wie daheim. Dann kommen diese Momente und Ecken die so anders aussehen, als wäre man auf einen fremden Planeten. Trotz der unzähligen Reiseberichte die ich im Fernsehen schaue, den Blogs die ich lese, sowas wie hier hab ich noch nicht gesehen. Ein riesiges Feld voller solche Kakteen, nah aneinander, so groß wie 20 Fußballfelder.  Leider ist das obere das beste Bild.  Frank ist nicht ganz so begeistert er hat sich zu tief für ein Foto gebückt und hat einige Kakteenstachel am Hintern und am Ellbogen. Das gejammere könnt ihr euch vorstellen. "der Stachel am Popo , ging doch glatt durch die Hose, das spürt er auch später auf dem Fahrersitz im Camper" .

 

 

 

 

 

 

Etwas weiter kommen immer mehr Joshuas dazu.  Der Josuabaum ist eine Palmlilie (Yucca) und zwar die größte Art davon.
Diese Wüstenlandschaft hat etwas magisches.

 

 

 

 

 

 

Ich mache viele Bilder und bin zufrieden. Wenn das letzte Bild auf dem kleinen Display der Kamera angezeigt wird, kommt eine Meldung. Anfangs interessiert  mich das nicht. Da sie immer wieder auftaucht, les ich doch die Meldung. Wie? Das letzte Bild kann nicht gespeichert werden, setzen sie eine Speicherkarte ein!  Wie keine Speicherkarte drin? Ahhhhh! Die ganzen letzten 2 Stunden habe ich nichts fotografiert, und immer das letzte Bild quasi überschrieben. Daher gab es von dem Kakteenfeld auch keine Bilder, einzig das Bild mit der anderen Kamera blieb übrig. Das passiert wohl wenn man so übermüdet ist und schlecht gelaunt.

Es ist fast kurz vor dem Ausgang als wir merken, das keine Speicherkarte im Fotoaparrat war, ich fahre noch mal ein kleines Stück zurück, der Fotos wegen. Das Kakteenfeld war ganz am Anfang, das lassen wir weg. Wir wandern auch etwas durch die Felsen. Es ist recht frisch, die Bilder geben es nicht her.

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Am liebsten würden wir hier campen, und dann wieder einige Fotos wiederholen. Es ist ein toller Park, der jetzt am Memorial Wochenende völlig ausgebucht ist. Es ist bereits Mai, die Parks sind am Wochenende gut besucht, der Sommer ist in den Startlöchern, es sind mehr Reisende unterwegs. Wir laufen rum und suchen noch ein Plätzchen zum Übernachten, finden aber nichts.

 

 

 

 

 

 



 

Wir müssen raus aus dem Park und woanders übernachten. 

Ein seltsamer Tag geht zu Ende: die Fotobeute ist mager, vermutlich war dies unser letzter Nationalparkaufenthalt, die Reise ist zu Ende, die Luft ist raus. Jetzt warten nur noch unnangenehme Sachen auf uns, eine Menge Arbeit z.b. Camper verkaufen, Autos und Kabinen kaufen. Am liebsten würden wir weiterfahren, nach Mexiko z.B.. Das können wir aus so vielen Gründen nicht machen, der Hauptgrund Budget und die Ausreise. Wir sind sehr müde und haben keine Lust zum kochen, so gönnen wir uns ein Essen, natürlich Sushi. (Das einzige was überhaupt noch hilft) Der Walmart (Übernachtung) liegt um die Ecke, das Sushirestaurant hat gute Kritiken und das Essen heitert uns auf. 

Wir verbringen einen weiteren Tag auf den Walmart Parkplatz. Alina arbeitet und setzt den Camper in San Jose rein, ich arbeite am Blog und suche nach Autos und gebrauchten Pick-up Camper, um diese nach Deutschland zu verschiffen. Ich habe ein paar interesante Autos gefunden und so fahren wir weiter Richtung Los Angeles. Auf dem halben Weg bekommen wir eine E-Mail, mein Favorit ist verkauft, Mist. Wir biegen ab nach Palmdale, das liegt im Norden von L.A. da gibt es auch einige Camper zum anschauen und ein Walmart zum Übernachten.

Der erste Pick-up ist ein Chevy 1961 und der Verkäufer heißt Mike, ein netter Typ, baut Autos u.a. für Hollywood Filme. Wir quatschen natürlich ewig rum und gucken uns alles an, aber das Auto ist nix für uns.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es ist so gut wie nix original an dem Ding, damit habe ich nur lauferei in Deutschland. Wir bekommen noch Trinkwasser für unseren Tank und ich überlege noch, wenn wir wieder Wasser brauchen, machen wir einfach einen Besichtigungstermin. Dumpen kann man hier häufig, Frischwasser ist wieder ein Problem. 
Der zweite ist wieder ein Chevy 1967 Rot. Er gefällt uns gut, Alina ist sogar begeistert. Wir machen eine Probefahrt, die mich überzeugt. Der Pick-up fährt sich super, hätte ich so nicht erwartet. Bis auf ein paar kleine Mängel, der Bremsschlauch vorne rechts ist undicht, der Keilriemen quietscht, und die Krümmerdichtung ist etwas undicht.  Wir reden ein bisschen über den Preis und sagen das wir uns melden.

 

 

 

 


 

Was ich total unterschätzt habe ist die Beschaffung von Bargeld. An mein eigenes Bargeld dranzukommen ist gar nicht so einfach. Je schneller es gehen muß, desto höhere Gebühren muss ich hinnehmen. Mit unseren Kreditkarten können wir täglich ca. 1200 USD abheben, vorrausgesetzt das Reisekonto wurde vorher mit genug Geld geladen. Hier kommen wir auch an die Hürde des Überweisungslimits, um das Geld auf das Reisekonto zu senden. Da wir unsere Reiseausgaben und mein Geld nicht vermischen wollten, kümmere ich mich jetzt erst drum. Gut dass ich vor der Reise bei der Bank vorgesprochen habe. "Jetzt wo ich sie persönlich kenne, Herr Leopold, ist das auch von unterwegs viel einfacher"  sagte die Bankmitarbeiterin. Als ich eine E-Mail schreibe um mein Überweisungslimit zu erhöhen, wird mir seitens Bank direkt mein Onlinezugang gesperrt. "Das war ja einfach" Ich erhalte ein Anruf von der Bank, ob ich der bin, der die Mail geschrieben hat. Ich will mit der Mitarbeiterin sprechen bei der ich vor Ort war, die ist aber nicht zu sprechen (später sagt diese, sie kennt mich nicht). Das hat doch wunderbar funktioniert.  

Wir müssen der Bank ein Fax senden, mit Kopie des Ausweisses. In Deutschland ist es nach 9 Uhr morgens, bei uns nach Mitternacht.  Als alle Kopien und meine Anschreiben unterschrieben sind, ruft die Bank an. Sie hätten sich bei meinen Eltern erkundigt, die haben bestätigt, wir sind im Ausland. Online Zugang ist wieder freigeschaltet. Egal wie alt und wie vorbereitet du bist, ab und zu holt dich tatsächlich noch "Mama und Papa" aus der Patsche.  

So Überweisungslimit erhöht, Geld überwiesen. Jetzt muss das Geld auf unsere Kreditkarten geladen werden (geht mit Comdirect), und in den USA können wir dann täglich bis zu 1200 $ abheben und bezahlen 3-8 $ Gebühr, das geht. Es dauert dennoch einige Tage bis man den Kaufpreis zusammen hat. Wir müssen auch noch zum DMV (Departmend of Motor Vehicle /Zulassungsbehörde) wir brauchen noch weitere Informationen zur Abmeldung von Autos. Wir wollen uns noch einen weiteren Pick-up anschauen, aber wir kommen erst im dunkeln an.

Auf der Avocado Farm bei Mario in Santa Paula, sehe ich das Auto ist nix für uns. Nette Leute, aber der Pick-up ist ein typischer Farmer Truck. Rostig und undicht, schlecht gepflegt. Obwohl es schon dunkel ist, machen wir eine Probefahrt. Immerhin hat mich der Pick-up von Wayne erst beim fahren überzeugt.

Die Kiste fährt schrecklich, als ich an den Knöpfen vom Radio drehe, geht das komplette Licht aus. Mario lacht, das macht er immer. Hahaha, sehr lustig. Hatte ich erwähnt das Mario Italiener ist?
Er und seine Frau sind sehr nett und lassen uns auf ihrer Farm, um die Ecke übernachten. Wir sind dankbar, denn es wäre noch eine ziemliche Gurkerei zum Übernachstungsspot.

 

 

 

 

 

Am nächsten Morgen schauen wir uns noch mal den Pick-up von Mario an und verabschieden uns nett. Die Umgebung ist klasse, hier gibt es viele Obstplantagen, eine herrliche Gegend.

 


 

 

 

 

Wir fahren zum nächsten Pick-up. Einen roten Ford F100. Wieder ein Hot rod. Too much. Er sagt, kein Rost am Auto, ich sage und was ist mit dem Loch im Radkasten. Er sagt im Radkasten, ja ! Nicht am Auto! Alina fängt an zu lachen, eigentlich ein schoner Wagen, aber für den Zustand zu teuer. Wir werden erstmal nicht fündig. 

Wir wollen heute zu Wayne zurück, wir haben uns gestern per SMS auf den Preis geeinigt. Wir befürchten das Auto könnte uns wieder einer vor die Nase wegschnappen, also nutzen wir Western Union um das Bargeld abzuheben. Im Internet sind die Gebühren hoch aber passabel, der Wechselkurs dafür schlecht, aber wie kommt man sonst so schnell ans Bargeld? Das Bargeld ist innerhalb weniger Minuten da. Dennoch muss man hier erstmal eine Station finden die soviel Bargeld parat hat. Wir fahren drei an, bis wir den richtigen Tipp bekommen, ein kleiner Laden der mehrere Tausende $ ausgeben kann. Später finden wir noch heraus, dass Western Union in Deutschland, Franks Eltern 150€ Gebühr mehr abgenommen haben, als uns im Internet dargestellt wurde. Frechheit!    

Das muss doch auch anders gehen, das Geld meiner Familie oder Freunden zu überweisen wäre auch möglich, die sind aber alle viele Autostunden entfernt. Eine Auslandsüberweisung dauert auch paar Tage und hat auch Gebühren. Ein eigenes Konto hier wäre am besten, aber ohne Wohnsitz ? Wir finden eine Bank die es dennoch ermöglicht. Drei Stunden sitzen wir auf der Bank in Palmdale, aber wir haben es geschafft, ich habe ein Konto in den USA. An dieser Stelle muss ich Alina ein großes Kompliment machen, sie kniet sich in alles rein und telefoniert mit jedem. Ohne sie wäre das alles nicht denkbar. Wir kommen mit ca. 3 Stunden verspätung zu Wayne. Wayne hat inzwischen alle Bremsschläuche getauscht, die Krümmerdichtung erneuert, den Keilriemen gespannt und den Vergaser eingestellt. Was für ein Typ! 
Wir kaufen unseren ersten Pick-up, ein Chevy C20 Baujar 1967. 

 

 

 

 

 

Wir brauchen natürlich einen Kaufvertrag für den Zoll und die Ausfuhr. Wir verquatschen uns mit Wayne. 3,5 Stunden später. Wir sind alle müde, und verschieben die Sache auf morgen. Wir müssten noch bis Palmdale um auf dem Walmart Parkplatz zu übernachten, da sagt Wayne bleibt doch hier. Ich habe ein großes Grundstück und Strom, Wasser und Abfluss im Garten. Das machen wir natürlich direkt. Wir stehen im Garten von Wayne, mit Wasser, Strom, Abfluß, also Full Hookup.

 

 

 

 

 

 

Wir müssen zur Bank, wiedermal Geld abheben. Alina will die 20 Km mit unserem neuen Pick-up fahren, ich zögere noch, sage aber schnell zu. Unser Chevy läuft super, das fahren macht Spaß. Zurück zu Hollywood wir bleiben noch ein Tag hier. Arbeiten, Blog, ich suche weiter nach Autos/Camper. Um 6 Uhr steht Wayne auf der Matte, Alina hat ihn heute zum Abendesen eingeladen, echt ein netter Typ. Er war in seiner Jugend auch oft in Südafrika und Namibia, es gibt einiges zu erzählen.  Er hat 4 Kinder und einige Enkel und ein Urenkel.  Er lädt uns ein, länger zu bleiben, so lange wie wir wollen, das sagt man nicht zu uns. ;-) Da wir noch keinen Namen für unser Chevy haben,  finden wir dass Wayne ein würdiger und passender Name ist. 

 

 

 

 

 

Heute hatten wir eigentlich einen Besichtigungstermin in Los Angeles für unseren Hollywood, aber die Frau sagt ab, sie haben was anderes gekauft. Schade aber wir können nicht überall gleichzeitig sein. Wir entscheiden uns, noch einen weiteren Tag hier zu bleiben, abends gehen wir noch zu Wayne rüber, machen den Papierkram fertig und trinken noch was mit ihm.  

Wir lassen das Auto da und machen uns am nächsten Tag los, Richtung San Jose. Vorher machen wir Stopp beim Reifen Händler, unser Chevy hat sehr schlechte Reifen. Ich traue mich nicht hier noch eine Kabine drauf zu packen und bis nach Los Angeles zu fahren. Wir holen uns ein Angebot und danach geht Richtung San Jose, wir kommen immerhin bis Los Banos, 137 km vor San Jose.

Auf dem Weg dorthin fahren wir an einem riesigen Feld Kühe vorbei. Es stinkt meilenweit nach Kuhmist.

 

 

 

 

Wir kommen bei Jon und Kikki in San Jose an, die beiden sind auf Tour und wir sind alleine im Haus. Rafiki ihr netter kleiner Hund, erkennt uns wieder und ist froh dass jemand da ist. Wir lernen den Nachbarn Ceasar kennen, ein ganz lieber Kerl. Wir räumen noch ein bisschen unseren Camper auf, morgen kommt einer den Camper angucken. Wir treffen uns im nahegelegenen Park. Dan ist sympatisch, er schaut das Auto fast 4 Stunden an, erinnert mich an mich. Er sieht sich wirklich jede Ecke des Campers an, fragt viel, lässt sich alles zeigen. Wir quatschen lange. Ein nettes Treffen,  ich bin wieder mal pessimistisch und sage das wird auch nix. Er muss sich das Geld leihen, von seiner Schwester. Es würde Sinn machen wenn die Schwester sich den Camper auch ansieht, aber ich glaube das wird zu lange dauern. Natürlich rufen jetzt einige Interessenten aus Los Angeles und Palm Springs an, dass nun fast 600-700 km im Süden liegt.

Alina löscht die Anzeigen in L.A. und Palm Springs, nur noch in San Jose ist die Anzeige geschaltet. Wir entscheiden uns Hollywood zu behalten und Alina bucht ein Mietwagen ab Las Vegas, wo wir Hollywood wieder einlagern werden. Sollte der Camper doch weggehen, können wir den Mietwagen kostenfrei stornieren. Buchen wir den Mietwagen zu spät, ist es teurer. 

Es rufen noch ein paar seltsame Vögel an, die den Camper kaufen wollen. Die eine sagte uns, sie hat nichtmal ein Drittel des Kaufpreises aber die Camper die sie für 4000$ bekommen könnte, sind einfach in einem schlechten Zustand. Natürlich hat sie sich vorher nach dem Zustand von Hollywood erkundigt. Sie wäre so arm, alles verloren, benötigt nun endlich ein Platz um den Kopf frei zu bekommen. Wir wissen dass es hier viele gibt, die alles verloren haben, es tut mir auch sehr leid. Wir sind dennoch nicht in der wirtschaftlichen Lage einen Camper zu verschenken, dies versuche ich ihr klarzumachen. Außerdem gibt es günstigere, der Zustand ist nicht ideal, aber das ist nicht mein Problem. Frank hat viel Liebe und Arbeit in Hollywood gesteckt und wir möchten dafür belohnt werden. Werden wir nicht belohnt, dann behalten wir ihn noch ein Jahr. Ich habe diese Frau nicht von Angesicht zu Angesicht gesehen, ich tippe dennoch, dass sie den Camper dann weiterverkauft zu einem besseren Preis.  Jemand der den Kopf frei bekommen möchte, fragt ja nicht so detailiert nach Funktionen des Campers. Sie denkt, dass sie mich mit ihrem Gelabere manipulieren kann. Höchstwarscheinlich kommt sie manchmal damit durch. Ich beende das Gespräch. 

Ein anderer ruft an. Er meint dass es ähnliche Camper gibt, günstiger natürlich (Augenroll) da funktioniert der Onboard Generator (bei uns nicht). Außerdem behauptet er dass mein Camper älter ist. Hä? Ich lache ihn aus und sage also du hast den Camper nicht gesehen aber meinst trotzdem mehr darüber zu wissen als ich? Ich hab die Unterlagen vor mir, ich weiß wann er gebaut wurde. Einer der direkt am Telefon den Preis verhandelt, ohne unser Schätzchen zu sehen, geht gar nicht. Das ist keiner der ihn behält, sondern weiterverkauft.  Ich rate ihm den günstigeren Camper zu kaufen, wenn der so toll ist. Er gibt nicht auf, sein Preis geht etwas hoch, aber für uns viel zu niedrig. An so jemand wollen wir auch nicht verkaufen, auch wenn der Preis gut ist, am liebsten wäre uns jemand sympatisches. Vielleicht sind wir schlechte Geschäftsleute, Hollywood ist dennoch eine Herzenssache.

 


Die nächsten Tage fahren wir nach Sacramento, wir haben einen Termin bei einem Pick-up Camper Hersteller. 

 

 

 

 

 

Guter Termin und vor allem sie verkaufen uns so viele Kabinen wie wir wollen. Auf dem Rückweg schauen wir uns noch einen alten Ford an, 
der Typ ist ein Idiot und das Auto ist auch nix. Abends gibt es einen schönen Sonnenuntergang

 

 

 

 


 

Dan meldet sich erneut und hat noch viele Fragen. Er erinnert mich an mein Vater, er hat auch die ungewöhnlichsten Fragen beim Autokauf gestellt, ich hatte oft Schwierigkeiten das auf deutsch zu übersetzten und wusste bereits bei der Fragestellung dass der Verkäufer auch so eine Frage gar nicht beantworten kann. Dan fragt z.B: Wie viele Liter pro Minute pumpt die Wasserpumpe der Dusche?  Wir lachen. Dan hat nur noch 2 Favoriten: uns und noch einen anderen ähnlichen Camper, hier funktioniert allerdings der Onboard Generator.  Wir gehen 500 USD runter wegen dem Generator, holen aber dann unser Zeug aus dem Camper raus. Es kommen keine weiteren Fragen. Er will morgen nochmal mit seiner Schwester kommen. Wir treffen Dan tatsächlich mitsamt Schwester, sie hatte den anderen favorisiert und schaut verunsichert. Als sie Hollywood betritt, ändert sich ihr Gesichtsausdruck schlagartig und sie fängt an zu lächeln, man könnte fast sagen erleichtert: Jetzt weiß ich, warum Dan diesen Camper will. 
Die Länge macht beiden Sorgen, der Hof vor dem Haus seiner Schwester ist nicht groß und Hollywood soll da hin. Kurz um. Alina sagt, wenn das alles ist, was noch da zwischen steht, fahren wir hin und schauen ob es passt. Die zwei sind begeistert. 1 Stunde später, Hollywood passt perfekt in die Einfahrt, als wäre er dafür gemacht. Dan hat eine große Familie, viele wohnen in der Nähe und alle kommen gucken. Wir stehen draußen, auf einmal sind 2 Erwachsene, 3 Kinder, 1 Hund und noch mehr im Camper. So viel Besuch hatten wir noch nie. Dan druckst immer noch ein bisschen rum, da sagt die Schwester Rachel, der Camper wird gekauft. Später erfahren wir das Dan mit seinem Projekt Camper, alle in der Familie verrückt gemacht hat. Hollywood ist so gut wie verkauft. Anstatt zu feiern, fahren wir bedrückt zurück. Was haben wir getan? Viel Zeit zu trauern bleibt nicht, wir müssen alles aus dem Camper in Kisten packen und dieses lagern, falls wir wiederkommen.  So richtig fassen können wir es nicht. Ich storniere den Mietwagen und buche einen neuen hier in San Jose. Wir kaufen große Kisten ein und räumen bis der Arzt kommt, wir haben viel zu viel Zeug.

Zwei Tage nur räumen, wir packen erstmal alles in die Garage bei Jon und Kikki. Wir haben den Camper ohne unsere Camping und Haushalts- Ausstattung verkauft.

Erste Zweifel machen sich breit, war das wirklich eine gute Idee? Das Zeugs ist für uns mehr Wert als 500$ aber doch mehr Zeug als wir zunächst vermutet haben. Der große Tisch in der Garage reicht nicht aus, wir nehmen noch den Tisch im Haus unter Beschlag und den Tisch im Garten. Wir sind froh dass Jon und Kikki nicht da sind, denn unser Zeug ist überall. Uns wird klar, alles was wir nach Deutschland mitnehmen wollen, passt auch nicht in 2 Koffer.  Wir buchen noch einen Koffer für 90 $ bei United zum Flug.

Seitdem wir das Auto Dan versprochen haben, erhalten wir einige Seriöse Anfragen zum Camper, zwei davon sogar von Europäer, ein deutscher ist dabei.

Rafiki der Hund merkt auch dass etwas im Gange ist. Er ist gerne in unserer Nähe. Ich nehme ihn mit in Hollywood und putze noch den Rest. Rafiki findet alles klasse, vor allem kann er immer noch sein Haus bewachen, und hat von hier oben alles im Blick.

 

 

 



 





Heute ist der Tag gekommen, wir geben Hollywood ab. Wir fahren zu Dan und bringen den Camper höchstpersönlich.
Dan hat eingewilligt uns danach zur Autovermietung zu fahren. Als wir den Scheck bekommen stehen 500$ mehr als ausgemacht drauf. Wir hacken nach: Möchte Dan doch den Camper mit Austattung haben? Wir bekommen einen Schreck, müssen wir alles wieder einräumen? Nein und es macht für Dan kein Sinn, da er einen kompletten Haushalt im Camper unterbringen will. Er hatte es nur vergessen. Mit dem Scheck fahren wir zusammen mit Dan auf die Bank und lassen uns das Geld auszahlen.
Die erste Bank hat so viel Geld nicht da, wir sollen morgen wieder kommen, dann meinen Sie, wir könnten die Hälfte haben und die andere Hälfte kommt auf mein Konto. Ich bin sehr unzufrieden mit der Situation. Zum Glück hat die nächste Bank das Geld da und alles klappt. Bargeld scheint immer problematisch zu sein. Um das Bargeld vom Scheck zu erhalten, muss ich mein Paß, eine Kreditkarte und eine Rechnung von daheim vorzeigen (Strom oder Telefon).
Aufs Konto einzahlen wäre unproblematischer, aber der Scheck muss geprüft werden obwohl es ein Barscheck ist. Ein Barscheck ist angeblich das sicherste in den USA, aber auch dieser kann gekündigt werden. Der Aussteller hat dann aber sehr hohe Gebühren, meint die Bank, das schrekt ab. Hä? (Dan's Schwester hatte den einen Scheck auch gekündigt weil 500 $ zuviel drauf standen also, so schlimm können die Gebühren nicht sein. Oh weh, uns raucht der Kopf.
Das Problem ist nicht dass wir misstraurisch gegenüber Dan oder seiner Schwester sind, das sind anständige Leute.
Wir wollen es nur erledigen.
Bargeld können wir gut gebrauchen, denn wir wollen ja noch Kabinen kaufen. Nun aber auf zu unserer Mietwagen Gesellschaft, wir brauchen den Mietwagen. Diese hat natürlich schon zu, wir kommen zwar mit nur 5 Minuten Verspätung an, die Firma hatte aber wohl schon seit eine halbe Stunden geschlossen. Meine Laune fällt wieder. Wir gehen was essen. Alina ruft die Mietwagenfirma an und handelt aus dass wir am San Jose Flughafen ein Auto bekommen. Dan ist gewillt, uns auch dorthin zu fahren. Zuvor essen wir was, wir laden ihn ein, der arme Kerl hat den halben Tag mit uns verbödelt und kochen will Alina so spät auch nicht mehr. 

 

Am nächsten Tag fragt uns Rafiki, wo ist den Hollywood?

 

 

 

 

Ich erzähle ihm, das er verkauft ist. Er glaubt es nicht, ich sage: doch, schau, Hollywood ist weg. Wir können es selber noch nicht glauben. 
Erst jetzt begreifen wir was wir getan haben. Er ist weg.

 

 

 

 

 

Wir schlafen schlecht, irgendwie war alles aufregend und ging so schnell, wir haben uns nicht von Hollywood richtig verabschiedet. Zum "Glück" haben wir den Ersatzschlüssel vergessen, also müssen wir Nachmittag nochmal hin. Vorher versuchen wir das Chaos bei Jon und Kikki zu verringern.
Dan hat es sich bereits ein wenig eingerichtet, es ist nicht mehr unser Camper. Wir quatschen viel und erzählen noch mehr.

 

 

 

 

 

 

Wir haben Hunger, Dan's Schwester hat was von einer Sushibar erzählt. Zum kochen ist es zu spät, wir überlegen hin und her, sollen wir sollen wir nicht? Wir haben viel zuviel Geld ausgegeben aber jetzt noch kochen? Wir fahren hin und treffen dort auf Dan. Wir haben soviel von Sushi erzählt, da hatte er auch Hunger bekommen. Er lädt uns ein, da die Sushibar schliesst, geht nur noch zum mitnehmen und wir essen in Hollywood. Unser letztes Anbendessen im Camper ist sein erstes Abendessen, es gibt Sushi. Wir sind so happy dass er den Camper gekauft hat auch ohne Sushi haben wir ein gutes Gefühl. Wir hoffen er wird viel Freude daran haben.
Jezt ist es soweit, endgültig bye bye sagen...

 

 

 

   

 

 

Wir haben ca 12.000 Meilen mit Hollywood gefahren, mehr als 7 Monate drin verbracht, 11 US Staaten besucht, und sind sogar einige Wochen durch Kanada gefahren.  Wir haben weitaus mehr gefroren als geschwitzt, von minus 7 bis plus 40 Grad hatten wir alles. Wir waren mit Hollywood auf über 2000 Meter in den Rockies in Kanada, Glacier und Yellowstone, und in der tiefsten Stelle der USA in Death Valley, 86 Meter unter dem Meeresspiegel. Wir sind nicht nur gereist, haben drin gelebt, gelacht, Pläne gemacht, Pläne verworfen, gekocht, geputzt, repariert, uns gestritten und uns wieder vertragen. Es war mehr als ein Auto, es war ein Zuhause. Wir werden dich nie vergessen, lieber Hollywood, eine Ära ist zu Ende. Zumindest für uns, Dan lässt den Namen noch dran.

 

 

 

 


 

Ein neues Kapitel fängt an, der Camper ist weg aber nicht sein Inhalt. Wohin damit? Wir können ein paar Sachen bei Jon und Kikki lassen. Wir fragen auch Sid, bei ihm können wir auch eine Kiste unterstellen. Sollten wir wieder kommen sind wir dankbar, und wenn nicht, sollen sie die Sachen verschenken. Wir kaufen viele Kisten um die Sachen unterzubringen und stoßen schnell an die Grenze der Ladekapazität des Mietwagens. Wir vermissen Hollywood. Wir bringen unser Zeugs in Kisten unter und ordnen das Chaos. Wir genießen das Haus unserer Gastgeber. Wir frühstücken meist auf der Veranda, manchmal grillen wir auch draußen.

 

 

 

 

 

 

Wir gießen die Blumen und gehen auch mal in den Whirpool. Ein Kolibri kommt öfters vorbei, morgens und auch abends. Wie ein kleiner Alien schwirrt er herum und schaut uns an, dann geht er trinken. Das zu fotografieren, ist schwer, sobald wir uns bewegen, schwirrt er weg. 


 

 

 


 

 

 

 

 

Wir verlassen wieder unser schwedisches Luxusdomizil und fahren zu Wayne nach Palmdale. Das vollgepackte Auto erinnert mich an Barbie.

Auf der Fahrt sehen wir ein brennendes Auto in erster Reihe. Vieles geht mir durch den Kopf, was ist wenn Wayne (das Auto) auf den Weg zum Hafen brennt? Wie ist Wayne auf der Fahrt zum Hafen versichert? 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Weg schauen wir noch einen Camper an, ich wollte noch eine Kabine auf den Pick-up packen. Aber alles was wir uns anschauen ist zu schlecht und zu teuer. Wir übernachten in einem schrecklichen Motel, das Redroof Inn, in Palmdale. Unser Auto parken wir vor dem Fenster. Gibt es für knapp 60 $ wirklich keine einfache aber nette Übernachtungen mehr? Das Frühstück bestand nur aus trockenen Mini Muffins und Müsli. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Als wir bei Wayne ankommen, packen wir gleich unseren Pick-up ein, fahren zum Reifen Service und lassen neue Reifen auf´s Auto machen. Wir lassen Wayne aber noch da, wir benötigen für ihn noch eine Kabinen. Danach geht’s gleich weiter Richtung Sid. Auf den Weg dorthin schauen wir uns einige Kabinen an. Alle sind nicht in dem Zustand wie ich es mir vorgestellt habe. Es ist wohl der heißeste Tag den wir hier erleben, wir haben das Gefüht wir verbrennen als wir die letzten Kabinen anschauen. Im Auto trinken wir eine Flasche Wasser und kippen uns etwas Wasser über den Kopf. Ohne Klimaanlage hält man es hier nicht aus.  Ob es die Hitze ist, wir beschließen keine weitere Kabine mehr anzuschauen. Wir hatten ein Favorit, der meldet sich aber nicht auf unsere Email, eine Rufnummer hat er nicht angegeben.
 

 

 

 


 

 

 


 

Abends kommen wir bei Sid an, er hat gekocht, lecker. Wir quatschen lange und ich trinke zu viel. Am nächsten Tag laden wir ihn zum frühstück ein. Dann heisst es leider schon wieder Abschiednehmen.

 

 

 

 

 

 

Zurück nach Palmdale und zu den zwei Waynes. Der eine muss bald zum Hafen. Wir übernachten in den Nachbarmotel und bekommen für 3 Dollar mehr, ein schöneres Zimmer mit Frühstück. Das Frühstück ist viel Süßkram aber ok. Frank trägt seit Tagen das Geld von Hollywood mit sich rum, nach dem Frühstück lässt er dort die Tasche liegen und stürmt 3 Minuten später in den Frühstückraum zurück. Alle lachen, die Tasche liegt noch unberührt da, nur er weiß was drin ist und findet es nicht ganz so komisch. Wir bringen das Geld lieber zur Bank, Frank überweist es nach Deutschland zurück, Gebühren fast 150€. Die Bank gewinnt immer, die Überweisung mit Einzahlung und alles drum und dran dauert fast 1 Stunde (wir verstehen es nicht). Frank kauft noch zwei Toolboxen für Waynes Ladefläche. Leider haben wir den Mietwagen dabei und wir müssen das Auto neu sortieren.

 

 

 

 

 

 

Ich erinnere Frank dass der teurere Mietwagen nur insgesamt 5 Dollar mehr gekostet hätte und er meinte, brauchen wir nicht. Frank war früher gut in Tetris, er räumt alles neu aus, "defragmentiert" Quasi die Ladung neu. Auch ein einfacher Einkauf dauert hier länger als gedacht, mit 2 Stunden Verspätung kommen wir bei Wayne an. Wir laden ihn zum Mexikaner ein, als Abschied.

Am nächsten Morgen geht’s los.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir fahren zur Spedition nach L.A., 68 Meilen, 4 Stunden. Wir machen 2 Pausen. Eine Höllenfahrt, Alina macht das hervorragend. Es ist viel Verkehr, eine brütende Hitze im Pick-up und die Lüftung geht nicht. Es ist geschafft, wir kommen in Compton ein Stadtteil von L.A. an. Im Internet steht, Compton ist der gefährlichste Stadtteil von Los Angeles. Hier sollte man auf keinen Fall nachts oder abends sein, aber wie immer ist alles halb so schlimm. Ein großes Industriegebiet. Die Spedition schließt um 4 Uhr, also auch kein Grund abends hier zu sein.

 

Hier stehen Autos rum, das glaubt man nicht von. Ferraris, Bugattis, Wert locker im 6 stelligen Bereich, aber auch Autos in sehr schlechtem Zustand. Bei einigen sieht man noch die Gebüschreste die am Auto lang gewachsen sind. Jetzt heißt es bye bye Wayne, wir sehen uns in Holland.

 

 

 



 

Wir haben schon vor ein paar Tagen beschlossen, wenn das Auto abgegeben ist, fahren wir zum Abschluss in den Yosemite National Park. Das Joshua Tree Debakel kann nicht unser letzter Nationalparkbesuch sein.

 

 

 

 

 

Den Yosemite hat Frank noch nicht gesehen obwohl wir schon fast 2 Mal vorbeigefahren sind. Wir übernachten in einem Motel vor dem Park, in Visalia. Je näher an dem Park desto teuerer die Übernachtung. Es ist fast Anfang Juni, der Bergpass im Park und die interessanten Spots haben dennoch erst seit kurzem wieder geöffnet, denn hier gibt es noch Schnee. Nicht weit davon in Mammoth, ist das Skigebiet noch in Betrieb. 

Als erstes sehen wir uns den Glacier Point an, leider haben wir kurz nach Mittag, das Licht ist viel zu schlecht für gute Fotos.  

 


 

 


 

 

Es hat hier viel geregnet, einige sagen, in den letzten Tagen so viel wie seit 3 Jahre nicht mehr, die Wasserfälle zeigen sich in voller Pracht.

 

 

 

 


 

Die Eichhörnchen sind auch auf Nahrungssuche.



 

 

 


 

 

 


 

Wir stehen kurz von dem Glacier Point, der ist Quasi um die Ecke. Als wir das kurze Stück hinfahren gibt es Stau, da es kaum Parkplätze gibt. Hätten wir das gewusst, wären wir das Stück zu Fuß gegangen, jetzt stehen wir hier blöd rum, es geht nix, weder zurück noch vor. 1 Stunde später, wir sind tatsächlih 350 Meter weiter und haben einen Parkplatz. Wir gehen zum Aussichtspunkt für Fotos und bedauern die hinter uns auch noch eine Stunde auf einen Platz warten. Wir beeilen uns, denn wir haben nur den heutigen Tag. Heute abend fahren wir raus und fahren noch 1,5 Stunden zum Motel, Richtung San Jose.  

 

 

 

 

 

 

Der Yosemite ist noch bekannt für viele Schwarz und Braunbären. Einen zu sehen ist Glückssache, vor einigen Jahren habe ich einen gesehen, direkt am Campingplatz. An einer Stelle stehen viele Menschen und gucken Richtung Wald. Frank will weiter, wir haben eigentlich noch nichts vom Park gesehen. Ich tippe auf ein großen Hirsch und frage: "was gibts zu sehen?" Die Antwort ein Bär! Kein Brombär oder Himbär sonder ein echter Bär mit Nachwuchs! Waas? Bei den vielen Leuten, Autos und dem Lärm hier? Ich kann es nicht fassen: dort steht ein Bär und ich gucke wie ein Frettchen! ;-D 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 

Es kommen immer mehr Leute her, die Kinder schreien: ein Bär, ein Bär, Mama, da ist ein Bär. Die Mamas schreien: "bleibst wohl hier, geh nicht zu nah dran,  in sämtliche Sprachen. Die Bärendame hat Nachwuchs, und der tollt rum. Es ist schwer die Bären zwischen den Bäumen zu sehen, die Leute gehen immer näher ran.

 


 

 

 

 

 

Den kleinen haben wir nur auf Video mit der Kamera ging nichts.

 

 

 

 

 

 

Einige Jugendliche sind ganz schlau und sind bereits auf der anderen Seite der Lichtung. Wollen die echt dem Bär den Weg abscheiden? Blöde Idee. Es kommen immer mehr Leute, der Bär hat genug, wir gehen auch.

 

 

 

 

 

 

Frank ist regelrecht angewidert und regt sich auf, er wünscht den Zuschauern nichts gutes.
Ich finde es dennoch schön einen Bären gesehen zu haben, ich freu mich. Weiter gehts zu den malerischen Aussichtspunkten des Parks

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Wir vermissen Hollywood und merken wie praktisch der Camper war. Müde, durstig, hunger, Getränkerückgabe oder kein Bock mehr? Zurück zum Camper, auftanken mit Getränken oder etwas naschen, kurz auf das eingene Klo, oder kurz abduschen, evtl. bissl hinlegen, Sachen aufladen und wieder los.
Heute sind unsere Getränke warm, das Klo war ewig weit weg und sehr schmutzig, das essen war fad, wir sind müde und unser Bettchen im Motel noch sehr weit weg. Wir würden am liebsten direkt ins Motel fahren. Das letzte Highlight ist der Wasserfall, den wir erst erreichen als keine Sonne mehr drauf scheint. Ich sehe nur Gicht und Leute die naß sind. 

 

 

 

 

 

 

Mittags wäre die Gicht bestimmt angenehm, ich halte mich jedoch jetzt fern. Alina läuft lachend mittenrein. Sie hat immer Spaß, drückt mir die teure Kamera in die Hände und geht mit der Wasserfesten los. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Na klar geh ich zum Wasserfall. Bis hierhin und dann auf die letzten Meter kein Bild machen? Nicht mit mir. Den Wasserfall besuche ich zum dritten Mal, einmal im März da war er auch wie heute aber es war saukalt und einmal im Oktober, da war er praktisch nicht vorhanden. Auf den Weg zurück zum Parkplatz, tritt Frank fast auf eine Schlange. Wir finden heraus sie war nicht giftig, nur bunt.

 

 

 

 

 

 

Mein Fazit, der Park war super, aber wir sind mit so vielen Eindrücken überflutet und die letzten Wochen waren mehr als stressig. So richtig genossen hab ich das nicht. Wir übernachten in Merced, dort waren wir schon mal mit Hollywood am Walmart. Danach geht es zu Jon und Kikki, die sind auch wieder da und erwarten uns. Sie möchten sich bei uns und Ceasar (Nachbar) bedanken, dass wir aufs Haus und Rafiki aufgepasst haben, und laden uns zum Essen ein. Eigentlich müssten wir danken, für uns war das so praktisch, wir müssten sie bis zum Ende des Jahres ausführen.

Am nächsten Tag machen wir das auch, die 2 holen sich schon mal Sushiboxen zum mitnehmen waren aber noch nie im Restaurant Sushi essen. Wie praktisch für uns, das holen wir direkt mal nach. Darauf freuen wir uns schon seit Wochen. Da wir das letzte Mal etwas Pech hatten mit unserer Einladung und das essen nicht so toll war, wollten wir dieses Mal auf Nummer sicher gehen und eine Sushibar in der Nähe testen. Wir sind nicht dazu gekommen, unfassbar oder? Wir kennen nur die Sushibar wo wir das Sushi geholt haben als wir uns vom Camper verabschiedet haben. Das ist zwar 30 Minuten Fahrt entfernt aber dort schmeckt es. Sogar so gut, dass Frank schon reinhaut, während die anderen auf's Fotografieren konzentriert sind. 

 

 

 

 

 

 

Nach dem Sushi essen, fahren wir noch mal an Hollywood vorbei, und schauen ihn uns an. Wir sind doch bekloppt oder? 


 

Heute geben Jon und Kikki eine Riesen Abschieds Party für uns. Ach so und Jon hat noch Geburtstag, er wir 80 ;-). 

 

 

 

 

 

 


 

Nachbarn, Familie, Freunde kommen, der Kolibri schaut auch vorbei.

 

 

 

 

 

 

Wir stellen uns vor, als die deutschen die zu besuch kamen und einfach nicht wieder gehen. Wir lernen viele nette Leute kennen und einige sagen wir könnten auch dort mal übernachten. Na die werden blöd gucken wenn wir mit Sack und Pack vor ihrer Tür stehen. Eine gelungene Party und unser letzter Abend in San Jose.


 

Dieser Abschied fällt uns am schwersten, Jon und Kikki sind nicht zu übertreffen und wir hoffen sie bald wiederzusehen,
auch Rafiki werden wir vermissen. 

 

 

 

 


 

Mit Wayne haben wir einen weiteren tollen Menschen kennen gelernt. Und auch wenn Hollywood jetzt verkauft ist, gehört Sid natürlich immer zu den tollen und wichtigen Freunden die die USA für uns so wichtig und großartig machen.

Wir kommen wieder, wir haben Freunde hier und wir hoffen das uns auch mal der ein oder andere in Deutschland besuchen kommt.

Wir sagen Bye Bye USA

 


Der Rückflug war übel, wir haben die 2 mittlere Plätze einer vierer Reihe gebucht. Das können wir uns auch nicht mehr erklären, aber blöder geht es kaum.

 Wayne der Chevy ist mittlerweile auf dem Weg nach Deutschland.

In Franks Werkstatt blüht die Yucca Palme und die in White Sands warscheinlich mittlerweile auch.

Wir haben kein Geld mehr, keine eigene Wohnung, kein Camper, aber dies kann nicht unsere letzte Langzeitreise gewesen sein!

Wayne fährt im Winter in die Baja California, und hat uns ein Tipp gegeben. Uns spuckt einiges durch den Kopf. Erstmal freuen wir uns auf die Eltern und die Ferienwohnung in Andernach.
 

Von Brawley bis San Jose 
18.05.19 bis 17.06.19

 


Hier wieder unsere Standorte in der Map,
 17.06.19  San Jose 

(Beim Klick auf die Karte, öffnet sich die Google Map)


 

 

Und nu, wieder viel Spaß beim kommentieren!

 

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Kommentare


Elle Gerber 29.07.2019   18.04
Ich bin stolz auf euch


H. Werner 30.07.2019  21.50
Ich danke Euch vielmals für die vielen tollen Eindrücke, die Ihr großartig vermitteln konntet. Danke Danke , Ihr seit die Besten! Alex, Werner und Jan


Scholdi 19.08.2019  21.34
Hey Ho Welcome Back in good old Germany. So schnell gehen 7 Monate um. WOW Aber ich glaube auch das man irgendwann so Reizüberflutet ist das nichts mehr geht. Das Bild mit dem Kolibri ist der Hammer. Ich freu mich schon auf das nächste Wiedersehen. Alina hab ich ja schon getroffen von daher Frank sieh zu..... *Lol* Freu mich jetzt schon auf euren nächsten Trip.

 

 

Kommentare aus dem Beitrag
Kaktus Jack

Dan  21.06.2019  03.34

I love seeing this! Thank you

 

JAN  21.06.2019   08.02

As always, wonderful photography! I think we will have to add a compressor to get some cool air in the Scamp before we go there!